Telemedizin zum Anfassen – Digital Health Truck in Filderstadt

Tele-Medizin zum Anfassen: Ein Medizinbus – neudeutsch Digital Health Truck – steht in Baden-Württemberg an öffentlichen Plätzen, um die Bürgerschaft hautnah mit den Möglichkeiten der Telemedizin in Kontakt zu bringen, Berührungsängste abzubauen und Wissen sowie digitale Kompetenz im Medizinbereich aufzubauen. Ich habe einen Termin gebucht. Koordinierungsleiter Dr. Armin Pscherer testet meine Vitaldaten mit einem Gerät, das so groß ist wie eine EC-Karte und das ich mit meinen Zeigefingern berühren muss. Ein Ampelsystem zeigt die Ergebnisse, meine Vitalwerte erhalten grünes Licht. In Medizinrucksäcken lassen sich die medizinischen Kleingeräte für EKG, Blutdruck, Zuckerwerte usw verstauen. Medizinisches Personal kann damit Hausbesuche machen und den Hausarzt entlasten. Die Werte werden digital zum Hausarzt geschickt. Bei Nachragen kann er eine kurze Videoschalte zum Patienten machen.

Das solle den Arzt nicht ersetzen, so Pscherer, sondern Brücken bauen, unterstützen. Ergänzen, nicht verdrängen. Psychotherapeuten können eine zertifizierte „App auf Rezept“ verschreiben. Mit App und VR-Brille könnte ich dann täglich meine Platzangst dosiert „trainieren“ und die therapeutischen Maßnahmen des Arztes mit unterstützen. Mit einer App kann man Hautflecken „voranalysieren“ lassen und Ergebnisse zum Arzt schicken. Telemedizin ist ein neues wichtiges Element zur Unterstützung, das den Arzt aber nie ersetzen wird. Eine neue Studie zeigt, dass für die Patientenschaft Vertrauen, Verlässlichkeit und Empathie entscheidend sind – und da ist wieder der Arzt oder die Ärztin gefragt.

Trotz Hitze kommen viele Interessierte beim Truck vor dem Fildorado vorbei. Wie kann ich mich richtig im Internet informieren. Was ist heute schon alles möglich. Die meisten sind sehr beeindruckt. Das niederschwellige Medizin-Info-Angebot funktioniert. Zur Krönung des Events schaut auch noch Landesminister Manfred Lucha auf seiner Sommertour vorbei, um dem direkten Infodraht der Bevölkerung zur Telemedizin einen weiteren Motivationsschub zu versetzen.

Neben dem Truck sind weitere Infostände aufgebaut. Beim DRK lasse ich mir nun endlich mal zeigen, wie ein Defibrillator für Laien funktioniert. Die Dummy-Version nimmt mir etwas meine vorherige Skepsis. Bei den digitalen Gesundheitsberatern nehme ich ein Infoblatt mit seriösen Gesundheitslinks mit, die mir bei meiner Medizinsuche bei Dr. Google helfen werden. Ich gehe mit erweiterten Kenntnissen nach Hause – so wie viele andere auch.

Text / Bild: Hedy Barth-Rößler
FW Regionalrätin
Stv. Vor. Stadtverband Freie Wähler Filderstadt e.V.
Stadtseniorenrätin

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