Internet: Schutz vor extremistischen Inhalten – Was können Eltern tun?

Wie können Eltern ihre Kinder vor extremistischen Inhalten im Internet und in den sozialen Medien (besser) schützen?

Diese Frage beantwortet an einem Infoabend in der Jahnschule Fil-Harthausen Dominik Blacha von der Fachstelle Extremismusdistanzierung im Demokratiezentrum BW. Mit den Schülern der Klasse 9 hat er bereits am Morgen zwei Stunden intensiv in der Klasse diskutiert und informiert. Nun sind die Erwachsenen dran. Wie groß ist das Problem? Drei Viertel der 16- bis 24-Jährigen haben schon Hass und Hetze im Internet erlebt. Mädchen sind häufiger betroffen, da sexistische Inhalte verstärkt hinzukommen.

Wie schnell landet man in einer inhaltlichen Filterblase (Bubble) und wie schwer kommt man da wieder heraus? Wann gerät ein Kind, das in seiner realen Welt zu wenig Anerkennung und Zugehörigkeit empfindet, in die radikalen Fänge.

Bei der Suche nach den großen Lebensfragen sollten sich Teenager nicht nur ans Internet wenden. Neben technischen Maßnahmen (Begrenzung der Möglichkeiten und Zeit) sollten Eltern bei ihren Kindern am digitalen Ball und im Gespräch bleiben. Verbieten allein bringt nichts. Wichtig ist, dass Eltern und Kinder miteinander über die digitale Welt und digitale Erlebnisse (positive wie negative) sprechen: Orientierung, Empathie und Struktur vermitteln. Fühlt man sich allein gelassen oder überfordert, einfach sich mit anderen Eltern kurz schließen und gemeinsam Lösungen finden. Wichtig ist für Elternhaus und Schule: Medienkompetenz für Groß und Klein. Da könnten die Schulen noch aktiver werden. Auch Eltern können sich untereinander vernetzen und sich gegenseitig helfen, wenn sie sich bei der digitalen Begleitung ihrer Kinder überfordert fühlen. Hilfreiche Adressen im Internet sind: www.klicksafe.de und www.medien-kinderwsicher.de

Immer wieder digitale Auszeit: Und das ist auch in der heutigen modernen Zeit immer machbar und so unendlich wichtig: immer wieder einen nicht digitalen Zeitraum für miteinander (Freunde und Familie) reden, spielen, Spaß haben, Zeit verbringen – in der analogen Welt im direkten Kontakt mit seinen Mitmenschen.

Text und Bild: Hedy Barth-Rößler, Vors. Stadtverband Freie Wähler Filderstadt e.V.