Neues Design und neue Technik – S-Bahn Stuttgart
Nicht mehr rot, sondern blau. Die neue Designfarbe der S-Bahnen Stuttgart signalisiert die Weichenstellung für eine neue Technik der Zukunft (ETCS European Train Control System). Im Verkehrsausschuss (VA) der Regionalversammlung stand auch das Thema teilautomatisierter Betrieb der S-Bahn auf der Tagesordnung. Bei der Umrüstung der S-Bahnen wird die entsprechende Technik eingebaut. Die S-Bahn-Strecke zwischen Vaihingen und Filderstadt könnte (in der Zukunft) als mögliche Teststrecke genutzt werden.
Klingt nach Zukunft, aber einer greifbaren Zukunft. Mit dem DKS – Digitaler Knoten Stuttgart – könnte die S-Bahn-Stuttgart das erste S-Bahn-Netz Deutschlands sein, das teilautomatisiertes Fahren im Regelbetrieb möglich machen könnte. Das heißt, ein Fahrer ist noch an Bord, aber gebremst und beschleunigt wird automatisch. Freie Wähler Ausschuss-Sprecher Frank Buß sieht im automatisierten Fahren die Zukunft Die Entscheidung für die Digitalisierung sei richtig gewesen. „Wir sind deutschlandweit, wenn nicht gar europaweit in einer Spitzenposition und sollten das nutzen.“
Jetzt kommt das große ABER: Der Digitale Knoten Stuttgart besteht aus 3 Teilen. Teil 1 und 2 sind genehmigt. Bei Teil 3 hat der Vorstand der Bahn mit seinem Gremienvorbehalt Mitte Dezember einen Rückzug gemacht und die bereits vom Bund genehmigten 230 Millionen Euro ignoriert (und vorläufig verschmäht). Das solle nun die neue Bundesregierung entscheiden. Diese (hoffentlich vorläufige) Abkehr von einem stabilen Rückhalt für den dritten Teil des digitalen Knotens von Seiten des Bahn-Vorstands fand im Verkehrsausschuss der Regionalversammlung nur fraktionsübergreifendes heftiges Kopfschütteln und Unverständnis. Die Regionalversammlung, der Verband Region Stuttgart (und das Land BW) setzen sich weiterhin vehement für die Realisierung des Digitalen Knoten Stuttgart Teil 3 ein.
Text: Hedy Barth-Rößler, FW Regionalrätin Region Stuttgart, Mitglied VA, Bild: S-Bahn Stuttgart