Die Segel neu setzen im Ruhestand

Einen Satz der Erkenntnis mitnehmen

„Die Segel neu setzen“, wenn wir in den Ruhestand kommen. Einen Satz sollen wir von dem (sehr gut besuchten) Vortrag im Ev. Gemeindehaus in Bonlanden als neue Erkenntnis mit nach Hause nehmen, meint die Referentin Ulla Reyle, ihres Zeichen Gerontologie. Da gäbe es viele Sätze: „Je älter, desto weiblicher, desto einsamer.“ Die letzten 10 Jahre ihres Lebens verbringen die meisten Frauen alleine.

Oder: „Wir werden immer jünger älter.“ Die jetzige Senioren-Generation, vor allem die Babyboomer, altern anders als ihre Eltern- oder Großelterngeneration. Neuste Erkenntnisse aus der noch jungen Disziplin Lebenslaufforschung zeigen, wir entwickeln und entfalten uns ein Leben lang, nicht nur bis zur Lebensmitte und dann kommt der Stillstand oder Rückgang so wie bisher angenommen.

Der Film „Papa ante portas“ liegt gar nicht so falsch. Viele Männer hatten „nur“ ihren Beruf, ihr kollegiales Netzwerk, das regelrecht wegbricht. Frauen, auch die berufstätigen, hatten schon immer ein zweites Standbein und ein soziales Netzwerk, u.a. die so oft belächelten Frauenfreundschaften am Küchentisch (die auch Michelle Obama preist).
Im Ruhestand ist gesellschaftliche Teilhabe enorm wichtig: Großelternpflichten als Babysitter sind da nicht ausreichend. Ein sinnvolles Leben beschert Glück und Zufriedenheit. Da ist eine sinnstiftende Aufgabe im Ehrenamt oft goldrichtig. „Gemeinsam mit anderen für andere und für einen selbst“, das ist auch ein Satz, der hängenbliebt. Letztere Erkenntnis wird auch durch die Ergebnisse der „100-Jährigen Studie! (abrufbar im Internet) bestätigt.

Genauso wichtig, wenn auch nicht immer leicht (und für jede Altersklasse geltend): Dankbarkeit, die man auch trainieren und kultivieren kann. Wesentlich für ein zufriedenes Altern ist auch eine gewisse Gelassenheit, mit Veränderungen umzugehen: „Nicht der starre Baum, sondern der biegsame Baum:“

Demnächst: Nun noch speziell ein Vortrag aus Sicht der Herren: „Das Beste kommt noch! Wie Männer im Ruhestand das Ihre finden.“ (Von wegen Papa ante portas). Ev. Gemeindezentrum Bonlanden, Mitt. 12.2. um 19 Uhr. Ebenfalls wieder organisiert vom Förderverein für Diakonie und Krankenpflege Bonlanden e.V.  Ein herzliches Dankeschön dafür. (Fortsetzung folgt)

Text/Bild: Hedy Barth-Rößler, Regionalrätin, Vorsitzende Stadtverband