Der erste Veteranentag in Filderstadt
Veteranentage kenne ich bislang nur aus den USA und Großbritannien. Dort haben sie eine lange Tradition und sind historisch ganz anders gewachsen.
Am 15. Juni fand nun der erste nationale Veteranentag in Deutschland statt, der letztes Jahr vom Bundestag ins Leben gerufen worden war. Es geht nicht um „Glorifizierung des Militärs oder Heldenverehrung“, betont OB Christoph Traub in seiner kurzen Ansprache. Die Reservisten und der CDU-Stadtverband organisierten den Veteranentag in Filderstadt, an dem auch von der Stadt offiziell beflaggt worden war. „Die Armee ist aus dem Fokus der Gesellschaft geraten“, analysiert Bernhard Kempf in seiner emotional sehr beeindruckenden Einleitung zum Thema. Die Bundeswehr sei unsichtbar geworden.
Unser bisheriges Sicherheitsgefühl ist ins Wanken geraten. Leider ist die Realität anders als wir uns das in den letzten Jahrzehnten gewünscht und erhofft haben.
Der Veteranentag soll ein Zeichen setzen und die Bundeswehr wieder besser in der Gesellschaft verankern.
An diesem Tag soll der besondere Dienst für unsere Gesellschaft gewürdigt werden. Für mich fühlt sich der Veteranentag noch ungewohnt an, aber seine Zielsetzung einer gesellschaftlichen Wertschätzung der Bundeswehr ist mehr als notwendig – und wird sich in einigen Jahren vielleicht auch schon ganz „normal“ anfühlen, wenn die Bundeswehr in der Gesellschaft wieder sichtbarer geworden ist.
Text/Bilder: Hedy Barth-Rößler, Regionalrätin, Vorsitzende Stadtverband