Da zieht was durch die Luft – ein neues Verkehrsmittel bahnt sich seinen Weg

Seilbahnen als öffentliches Verkehrsmittel – Zoom-Infoveranstaltung führt in die Thematik ein

Seilbahnen, die nicht im Gebirge fahren, um dem Touristen ein schönes Ski-Abfahrtserlebnis zu bescheren, muten im ersten Moment noch ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig an. Können Seilbahnen auch einfach auf dem flachen Land Zielpunkte verbinden, ohne Stau und sich in das System des öffentlichen Nahverkehrs integrieren. Sie können. Und wie das funktioniert, stellte Professor Bührer bei der von den Freien Wählern Filderstadt organisierten online-Infoveranstaltung „Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel“ dar.

Völlig klar, dass Seilbahnen keine Flächen am Boden verbrauchen, nachhaltig sind, nicht im Stau stehen, 2000 PKW oder 100 Busse ersetzen können, Kapazitäten von 5500 Personen je Richtung, am energieeffizientesten im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln sind. Merkwürdig mag allerdings die Vorstellung anmuten, dass am eigenen Balkon oder gar Schlafzimmerfenster Kabinen vorbeigondeln und vielleicht einen Blick ins grün umzäunte Gärtchen ermöglichen. Natürlich sollte eine Streckenführung in diesen Privatbereich vermieden werden.

Rechtlich sind in dieser verkehrstüchtigen  Zukunftsvision noch einige Fragen buchstäblich in der Schwebe. Das sollte aber einen freien Geist nicht daran hindern, sich auch zukunftsträchtigen, avantgardistischen Verkehrsgedanken zu nähern. Seilbahnen sollen nicht (und werden auch nicht) S-Bahnen ersetzen. Aber man kann sie sich als zusätzliches Element in einer Konstellation von mehreren Verkehrsmitteln denken, wobei sie in manchen Konstellationen sinnvoll sind und in manchen eben nicht. Das sollte man aber abklären können ohne überdimensionierte gedankliche Mauern einreißen zu müssen.

Dass das Thema Seilbahn nicht aus dem Blauen gegriffen ist, zeigen Überlegungen in Stuttgart und in Berlin, wo jeweils an Leitfäden zum Thema Verkehrsmittel Seilbahnen gearbeitet wird, die hoffentlich im nächsten Jahr zur Verteilung und Ansicht anstehen werden.

Im Rahmen dieser Überlegungen lässt sich dann sicher konkreter andenken und diskutieren, inwieweit Seilbahnen als Verkehrsmittel in Filderstadt oder zum Beispiel hinunter ins Neckartal nach Esslingen in dieser Konstellation sinnvoll sein können. Man hätte ins Neckartal hinab und hinauf sicherlich keine Berge, aber immerhin Hügel zu erklimmen.

Text und Fotos: Hedy G. Barth-Rößler, Stv. Vor. Stadtverband Freie Wähler Filderstadt e.V.