Archive: November 2018

20. November 2018

Volkstrauertag und 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs

Gemeinsames Gedenken in F ilderstadts Partnerstadt Selby an das Ende des Ersten Weltkriegs: Nach einem ergreifenden Gottesdienst in der Abbey von Selby wurden Kränze aus den tradionellen Mohnblumen (Poppy) am Ehrenmal zum Andenken aller Toten durch Kriege und Gewalt niedergelegt. Auch Oberbürgermeister Christoph Traub legte im Namen der Stadt Filderstadt einen Kranz nieder. Freie Wähler Stadtrat und Vorsitzender der Deutsch-Britischen Gesellschaft, Robert Hertler war ebenfalls dabei.

 

Freie Wähler Kreis- und Stadtrat Richard Briem hielt in Filderstadt eine Rede zum Volkstrauertag. Hier können Sie in Ruhe den Wortlaut der Rede lesen:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

unser Gedenken an die Verletzten und Toten der beiden Weltkriege und deren Angehörige, wird in diesem Jahr, genau 100 Jahre danach, besonders geprägt von der Erinnerung an das Ende des 1. Weltkrieges.

Aber nicht nur an das Ende dieses schrecklichen Tötens und das Leid der Angehörigen denken wir, sondern auch an den Beginn der demokratischen Wandlung in Deutschland.

Die Verfassungswirklichkeit, die damals begründet wurde, wirkt bis heute nach:

Freiheitliche Demokratie, Gleichstellung aller Menschen, egal welchen Geschlechts oder Nationalität, egal welcher Herkunft oder Religion und damit auch die Wahrung der Würde des einzelnen Menschen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so steht es in unserer heutigen Verfassung, die nach dem 2. Weltkrieg und nach den Erfahrungen der beiden Kriege geschaffen wurde.

Was bedeutete dies aber damals und heute noch immer, in der Umsetzung in unserem Staat, unserem Bundesland und unserer Stadt?

Woher leiten wir diese Menschenwürde ab?

Wir Menschen, als Geschöpfe Gottes, haben unsere Würde direkt von unserem Schöpfer erhalten. Dies bedeutet in der Praxis, dass wir bei aller Unterschiedlichkeit, nicht das Recht haben, einen anderen Menschen zu verachten, zu hassen, oder ihn gar vernichten zu wollen.

Die bunte Vielfalt der Menschen ist eine Bereicherung unseres Lebens und egal, ob krank oder gesund, egal welche Hautfarbe oder Herkunft, wir gehören zusammen und sind gleichberechtigt.

Aber wir sind persönlich gefragt, was wir zum Frieden in unserer Gesellschaft beitragen wollen.

Der Volkstrauertag ist wie ein Ausrufezeichen: Achte auf Deine eigenen Worte und Taten!

Wissen wir uns in der Verantwortung für unseren Nächsten, den Einheimischen und den Fremden? Respektieren wir die Meinung des Anderen, auch wenn wir anderer Meinung sind? Lassen wir den Nächsten unsere Achtung, unsere Wertschätzung spüren?

Sind wir bereit, die Grenzen unserer persönlichen, individuellen Freiheit dort zu sehen, wo die Freiheit des Anderen beginnt?

Wir gedenken heute auch der Menschen, die durch Vertreibung und Flucht, durch Krankheit, Hunger und Tod um ihr Leben gekommen sind.

Aber auch an die vielen Flüchtlinge, die als Deutsche ihre damalige Heimat mittellos verlassen mussten. Dieses Gedenken müsste uns eigentlich auch bewegen im Umgang mit den Flüchtlingen, die in unserem Land Zuflucht und Sicherheit suchen.

Es sind in erster Linie einfach Menschen und da spielt doch die Herkunft, die Hautfarbe oder Sprache nicht die entscheidende Rolle. Diese Menschen haben ihre Würde und wenn wir von der

Würde des Menschen“ sprechen, dann sind diese selbstverständlich auch mit einbezogen.

Das Gedenken im Jahr 2018 soll nicht nur der Erinnerung gewidmet sein, sondern vor allem dem Wunsch, dass wir eintreten für die Versöhnung und für ein gemeinsames Miteinander.

Erlauben Sie mir zu sagen, dass ich mich und uns alle auch in der Verantwortung vor Gott, als unserem Schöpfer, sehe. Die Zerrissenheit in unserer Gesellschaft sollte nicht weiter zunehmen.

Wir brauchen „Brückenbauer“ und wir sind aufgerufen, als solche in unserem Umfeld, in unserem Staat und unserer Kommune tätig zu sein. Dann ist die Erinnerung gleichzeitig Aufruf zum persönlichen Einsatz für Frieden, Freiheitliche Demokratie und Wahrung der Würde des Menschen.

Friedensfähigkeit und Geduld sind Stärken, die wir, neben anderen, als Gaben und Fähigkeiten in unser Leben hinein geschenkt bekommen haben.

Lasst uns diese Gaben entwickeln und dankbar sein für all das, was wir im täglichen Leben an Gutem und Schönem erfahren.

So bleibt unser Staat und vor allem unsere Stadt Filderstadt eine Stadt, in der man gerne leben will.

 

 

 


19. November 2018

Rita Süssmuth in Filderstadt

Prominenter Besuch in Filderstadt: Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (sitzend) hat die Veranstaltung des Referats für Bürgerbeteiligung und Chancengleichheit „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Kultur- und Kongresszentrum FILharmonie in Bernhausen durch einen Festvortrag bereichert. Ein Highlight des Abends: der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. (Bildquelle: Stadt Filderstadt)

Rita Süssmuth hielt die Festrede zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ in der anlassbezogenen Gemeinderatssitzung am 12. November 2018. Hedy G. Barth-Rößler, stv. Vorsitzende des Stadtverbandes der Freien Wähler Filderstadt und Mitglied im Frauenbeirat, stellte in der Gemeinderatssitzung das Gremium Frauenbeirat von Filderstadt vor. Hier können Sie den Redetext nachlesen:

 

Wichtiges Netzwerk zwischen Politik und Praxis
Ein Gremium der besonderen Art — Frauenbeirat Filderstadt

100 Jahre Frauenwahlrecht, 1949 Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz, erst ab 1963 durfte — ich betone durfte — eine Frau ein eigenes Bankkonto führen, erst nach 1977 konnte eine Frau ohne Erlaubnis ihres Mannes ihre Berufstätigkeit aufnehmen. Das ist alles noch gar nicht so lange her. . .

Filderstadt war eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg, die 1988 die Stelle für eine Frauenreferentin einrichtete. Dann formulierte sich der politische Wille ein Gremium zu bilden, das die Frauenbeauftragten unterstützen sollte. Das war die Geburtsstunde des Frauenbeirats.
Was ist das Besondere am Frauenbeirat? Das Gremium bietet eine einmalige Vernetzung von Frauen aus der Politik und Frauen aus der Praxis vor Ort, die mit Erfahrung und Sachkompetenz ihre Expertise aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen beisteuern. Gemeinsam wird nach sachorientierten, praktikablen Lösungsansätzen gesucht, die in eine Empfehlung münden, die die Stadträtinnen in ihre einzelnen Fraktionen einbringen. Findet diese Empfehlung Eingang in einen Antrag, muss sich der Gemeinderat mit diesem Thema auseinandersetzen und es erfolgt im positiven Fall eine politische Umsetzung. Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Süssmuth, Sie haben einmal in einem Interview gesagt: „Ganz wichtig war immer mein fraktionsübergreifendes Netzwerk. Manches Mal, wenn ich dachte, wir schaffen etwas parlamentarisch nicht, habe ich mich auch mit Frauen aus anderen Branchen und Berufen zusammengeschlossen und Kräfte außerhalb des Parlaments mobilisiert. Bei jedem Thema ist es wichtig zu schauen: wer könnte jetzt wichtiger Partner sein? Nur so gelingt es, politische Mehrheiten zu finden.“ Genau diese erfolgversprechende Arbeitsweise bietet in Filderstadt das politische Gremium Frauenbeirat.

Die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist weiblich. Das spiegelt sich aber nicht in der politischen Teilhabe von Frauen auf Bundes-, Landes- oder vor allem Kommunalebene. Die Nationalversammlung hatte 1919 einen Frauenanteil von 9 Prozent. Die Frauenquote im 1. Bundestag 1949 lag bei 6,8 Prozent und ist im 18. Bundestag 2013 auf 36,5 Prozent angestiegen. Im aktuellen Bundestag sank die Frauenquote auf 30 %. (Nur zehn der 94 AFD Abgeordneten sind weiblich.)
Auf Kreis- und Kommunalebene liegt der Frauenanteil in den Parlamenten nur bei 25 Prozent.
Warum betreten Frauen nicht in Scharen das politische Parkett? Eine bundesweite Befragung von 2008 zum Thema Frauen in der Kommunalpolitik hat gezeigt, dass Frauen Bedenken haben sich politisch zu engagieren aus Skepsis vor den männerdominierten Strukturen in der Politik. Die Befragung zeigt eine vergleichsweise hohe Frustration über die strukturellen Rahmenbedingungen. Die Förderung des kommunalpolitischen Engagements von Frauen ist eine wichtige gleichstellungspolitische Aufgabe. Auch hier unterstützt der Frauenbeirat. In diesem Gremium können Frauen verschiedenster Gruppierungen gemeinsam mit den Stadträtinnen „politisches Parkett“ betreten und Erfahrungen sammeln. Das Gremium hat sich erfolgreich eingesetzt, dass die Vollzeit-Stelle der damaligen Frauenreferentin und inzwischen Gleichstellungsbeauftragten nicht auf 50 Prozent zurückgeschraubt wurde.

Was fehlt uns in der Politik? Wir haben seit 100 Jahren das Frauenwahlrecht, aber wir brauchen auch Kandidatinnen. Dazu brauchen wir Vorbilder. Inzwischen gibt es neben einer Bundeskanzlerin mehr Frauen auf Bundes- und Landesebene. In meiner Jugend waren die Vorbilder noch dünn gesät, sind mir dafür aber umso heftiger in Erinnerung geblieben, Namen wie Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Annemarie Renger (SPD) und für mich besonders wichtig, Sie liebe Frau Prof. Dr. Süssmuth. Sie haben das konservative Element ein bisschen mehr auf emanzipatorischen Trab gebracht. 25 Prozent Frauenanteil auf Kommunalebene — das ist nun wirklich ausbaufähig!! Es ist eine Chance und Aufgabe des Frauenbeirats, Frauen zu motivieren und zu unterstützen, in die Kommunalpolitik zu gehen. Nutzen wir doch gleich die Gelegenheit und rufen dazu auf: Liebe Bürgerinnen von Filderstadt, trauen sie sich auf das politische Parkett, kandidieren sie bei der kommenden Kommunalwahl, mit Politik kann man etwas gestalten und verändern. Also mitmachen, wählen gehen und sich zur Wahl stellen.

Ist ein Frauenbeirat in heutiger Zeit noch notwendig? Da mögen vielleicht auch einige unter Ihnen, verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, zweifeln. Wir vom Frauenbeirat äußern an dieser Stelle ein entschiedenes „Ja!“. In Zeiten von „gender mainstream“ gibt es weiterhin wichtige frauenrelevante Themen, für die wir uns — Männer und Frauen gleichermaßen — gleichwertig und gleichberechtigt sowie chancengleich stark machen und einsetzen. Wichtige genderrelevante Themen der Zukunft sind: Risiken, vor allem aber Chancen der Digitalisierung, noch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Frauen in der Politik, mehr Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten, gleicher Lohn für gleiche Arbeit sowie Abbau von Diskriminierung und von häuslicher und sexueller Gewalt. Claudia Roth, ehemalige Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen gibt zu bedenken: „ Zunehmend stehen Gleichberechtigung und Errungenschaften der Emanzipation erneut zur Disposition. Wir Frauen sind wieder gefragt, uns lautstark für unsere Rechte zu engagieren. Das 100. Jubiläum zur Einführung des Frauenwahlrechts ist eine gute Gelegenheit, sich genau das wieder bewusst zu machen.“

Wir sind auf der Zielgeraden, aber noch nicht im Ziel. Manchmal droht die Zielgerade sogar wieder aus dem Gesichtsfeld zu verschwinden. In Zeiten eines Donald Trumps, dessen verächtliches Frauenbild die gesellschaftliche Stellung der Frau aushöhlt, in Zeiten rechtsgerichteter Populisten, die die Frauen wieder aus der Gesellschaft, aus dem öffentlichen Raum zurückdrängen wollen, droht die Zielgerade in neu aufwallendem diskriminierenden Nebel zu versinken — auch das ist eine Gender-Debatte. Ulrike Guérot, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung fordert: „100 Jahre nach der Durchsetzung des Frauenwahlrechts ist all das ein guter Grund dafür, heute mehr denn je wachsam zu sein und das Erbe der Suffragetten bewusst und mutig nicht nur zu verteidigen, sondern fortzuführen.“ In Zeiten von facebook-selfies, Instagramm Bilder-Serien, sozialer Kommunikation im sms-Stil und politischer Twitter-Diskussion in 120 Buchstaben verliert der vertiefende Blick auf frauenrelevante Themen in Politik und Gesellschaft leicht an Schärfe. Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gibt zu bedenken: „Junge Frauen wachsen in einer Gesellschaft auf, in der Gleichberechtigung und Gender-Politik fest verankert sind. Die Erfolge der Feminismus-Bewegung in einem Frauendiskriminierenden Umfeld sind Geschichte und nicht präsent. Umso wichtiger ist es, daran zu erinnern, dass nichts selbstverständlich ist, was die Stellung der Frauen heute betrifft.“

Zum Abschluss möchten wir vom Frauenbeirat mit einem Zitat von Edeltraud Herrmann, eine der ersten Frauenreferentinnen von Baden-Württemberg, und der ersten von Filderstadt an alle appellieren: „Um das Erreichte zu bewahren und weiterzuentwickeln, braucht es Frauen und Männer, die sich für die Geschlechtergerechtigkeit in politischen Entscheidungsprozessen einsetzen. Eine aufgeklärte, moderne, offene Gesellschaft kann es sich nicht leisten, hinter das Erreichte zurückzufallen.“ Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Sie sehen also, es gibt immer noch viel zu tun — auch für den Frauenbeirat in Filderstadt und die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Suzanne Omran.

Bildquelle: Stadt Filderstadt

 


8. November 2018

Depression – Wie reagiert das Umfeld richtig?

Jeder dritte Mensch wird weltweit 2020 an einer Depression leiden. Im Jahr 2020 sagt die WHO wird die Depression die häufigste Erkrankung weltweit sein. Depression hat immer noch eine negative Assoziation. Man spricht lieber von Burnout, das ist positiv belegt, da hat sich jemand überarbeitet. Aber das ist falsch. Burnout ist ein Risikozustand, an dessen Ende nach langer Vorgeschichte eine Depression stehen kann.

Die Depression ist eine schwerwiegende, ernstzunehmende Krankheit. Es gibt drei Arten von Depression: leicht, mittelgradig und schwer. Die beiden letzten sind behandlungsbedürftig. 15 % der Deutschen, das heißt 12 Millionen Menschen, fallen derzeit unter diese letzten beiden Kategorien. Depression ist die am häufigsten unterschätzte Krankheit in Bezug auf Häufigkeit, Schwere, folgen im Leben, Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten.

Wie macht sich eine Depression bemerkbar? Oft ist der Verlust eines Menschen, des Jobs oder der Heimat der Auslöser. Trauer muss jeder zulassen, Trauer ist gesund. Die Trauerzeit wird von der Gesellschaft immer stärker verkürzt. Das ist falsch.
Trauer hilft: die Stimmung ist zwar traurig, aber man weiß, das Leben geht weiter / Selbstwertgefühl bleibt erhalten / dankbar um Anteilnahme / bewältigt weiter seine Alltagsaufgaben.
Bei der Depression hingegen: kann die Alltagsaufgaben nicht mehr bewältigen / Selbstwertgefühl ist massiv beeinträchtigt / Anteilnahme hilft nicht / sieht keine Zukunft mehr.
Eine Depression kann aber auch plötzlich von einem Tag auf den anderen auftauchen. Der Depressive erlebt ein Gefühl von Traurigkeit und einer Schwere, die sich auf seinen Geist, seine Seele und seinen Körper legt und ihn in einen Abgrund zu ziehen scheint.

Anzeichen für Depression sind: Rückzug / schlechte, gereizte Stimmung / sich nichts mehr trauen / Lebensängste / Pessimismus.

Wie reagiert das Umfeld richtig?
Falsche Reaktion: Das Umfeld ärgert sich häufig über einen Depressiven. Er solle sich gefälligst am Riemen reißen und zusammennehmen. Das ist die absolut falsche Reaktion.
Ratschläge helfen ebenfalls nicht weiter, die wirken buchstäblich wie Schläge beim Depressiven.
Keine Aufforderungen oder Vorwürfe machen
Richtige Reaktion: Ich als Gesunder gehe auf den anderen zu, hole ihn dort ab, wo er sich befindet. Ich mache Angebote, auch wenn der depressive Mensch sie noch nicht annehmen kann. Ich wiederhole meine Angebote beständig, bis der andere soweit ist, sie anzunehmen. Ich muss verkraften, dass ich Geduld und Ausdauer haben muss.  Das ist eine große Herausforderung für das Umfeld.
ich sage, was ich sehe (ich sehe, dass es dir heute nicht gut geht
ich frage (kannst du gerade nicht reden, vielleicht geht es morgen…)

Wichtig für das Umfeld: für den Depressiven da sein / ihn so annehmen, wie er gerade ist (der Depressive wäre liebend gerne anders, wenn er könnte – der Depressive leidet darunter, dass er nicht kann) /  Angebot machen, dass wir für ihn da sind.

Was kann der Depressive tun? Viel körperliche Bewegung, am besten jeden Morgen vor dem Frühstück 30 Minuten spazieren gehen, jeden Tag. Das hilft vielen. Während der Depression keine wichtigen Entscheidungen treffen (z.B. keine Trennung, keine Frühverrentung, die Depression geht vorbei, dann ist wieder alles „normal“.) wenig schlafen (es ist ein Irrtum, das viel Schlaf viel hilft, bei einer Depression ist genau das Gegenteil der Fall: je länger der Depressive schläft, desto depressiver wird er.

Was kann das Umfeld tun? Für den Depressiven da sein /  (nicht gereizt sein, keine Vorwürfe machen, keine Ratschläge geben) /  stattdessen Angebote machen und Angebote geduldig ständig erneuern / Gefühle ansprechen / Mitgefühl hilft, Mitleid zieht den Depressiven nur runter / sich über Depression informieren

Den Vortrag hielt Markus Treichler, Psychiater und Psychotherapeut. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Förderverein für Diakonie und Krankenpflege Bonlanden e.V. Vielen Dank für den äußerst lebendigen und aufschlussreichen Vortrag und für die Organisation.