Archive: Januar 2020

29. Januar 2020

45 Jahre im Gutachterausschuss von Filderstadt – Danke für den ehrenamtlichen Einsatz

Paul Schurr (Ehrenvorsitzender der Freien Wähler), Mitte, wurde nach 45 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit im Gutachterausschuss der Stadt Filderstadt, und lange Zeit als dessen Vorsitzender, in der Sitzung des Gemeinderats von Ob Christoph Traub verabschiedet. Seine Kollegen Hans Schwenkedel und Albert Weinmann, der Paul Schurr ebenfalls 45 Jahre lang zur Seite stand, wurden ebenfalls verabschiedet. In seiner kurzen Dankesrede betonte Paul Schurr, dass er stolz sei, dass dieser Ausschuss, der den Wert von Grundstücken und Immobilien in Filderstadt ermittelt, immer unparteiisch gearbeitet und echte Bürgernähe pur vermittelt habe. In den letzten beiden Jahren hat der Gutachterausschuss Gebühren in Höhe von 100 000 Euro für die Stadt eingezogen. In seiner Amtszeit hätte es nur eine Vorladung vor Gericht gegeben, so Paul Schurr, die der Ausschuss natürlich gewonnen hätte. Und auf dieses Gesamtergebnis sind der ehemalige Vorsitzende und seine Mitstreiter stolz. Zum Abschluss verteilte Paul Schurr noch einen Wermutstropfen, denn die nun erfolgte Reduzierung der personellen Besetzung des Ausschusses von sieben auf fünf Personen, könne er nicht gutheißen.

 


23. Januar 2020

Auf zu neuen Ufern – Stadtseniorenrat in Filderstadt

Seniorinnen und Senioren in Filderstadt bekommen nun schon bald eine eigene Interessensvertretung in Filderstadt. In der Gemeinderatssitzung wurde die Satzung des Stadtseniorenrats fraktionsübergreifend (mit einer Enthaltung) angenommen. Die über Jahre, fast Jahrzehnte hinweg stockenden Bemühungen von verschiedenen Seiten, einen Seniorenrat in Filderstadt einzurichten, wurden im vergangenen Jahr neu von den Senior*innen Filderstadts befeuert.


Getragen wurde dieses neue bürgerschaftliche Feuer von der Leidenschaft zweier intensiv engagierter Bürger, und zwar von Erhard Alber und Paul Schurr, seines Zeichens Ehrenvorsitzender der Freien Wähler Filderstadt. Diesen beiden, aber auch allen ü60 Engagierten danken wir sehr, dass der Seniorenrat im letzten Jahr nun endlich auf den Weg gebracht wurde.


Gemeinsam mit allen Engagierten und der Stadtverwaltung wurde Ende letzten Jahres die Satzung ausgearbeitet, die vom Gemeinderat verabschiedet wurde.

Dass im Gemeinderat ü60-Jährige auch noch als fit, aktiv und leistungsfähig bezeichnet wurden, werden die Ü60-Jährigen heute noch leicht und gelassen belächeln und in den nächsten Monaten bzw. Jahren unter Beweis stellen

Über die in den nächsten Monaten anstehende Wahl (die bei den ü60-Jährigen Filderstadts per Briefwahl durchgeführt wird) zum Seniorenrat, der aus 12 Mitgliedern besteht, werden wir zu gegebener Zeit im Vorfeld berichten.

Die Freie Wähler Fraktion hätte sich vergleichbar dem Jugendgemeinderat auch ein Rederecht des Stadtseniorenrates im Gemeinderat gewünscht. Dazu gab es leider keinen Konsens.

Hedy Barth-Rößler, Stv. Vor. Stadtverband Freie Wähler Filderstadt e.V.

 


13. Januar 2020

Von Freiheit und Nachhaltigkeit … Rede des Fraktionsvorsitzenden Stefan Hermann zum Neujahrsempfang

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

auch beim diesjährigen Jahresauftakt möchte ich Ihnen zuallererst zum neuen Jahr 2020 viele gute und wertvolle Erfahrungen und Begegnungen wünschen, insbesondere aber Gottes Segen oder wie man hier in Filderstadt zu wünschen pflegt: gesunden Leib, den Frieden, den Segen und den Heiligen Geist.

„Frei denken und leben lernen“, so lautete das Programm eines großen Philosophen, dessen 250igsten Geburtstag wir in diesem Jahr feiern: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der Philosoph der Freiheit.

Freiheit – ein wichtiges Gut, das man nicht genug schätzen kann. Ein Gut unsrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, das nun schon seit über 70 Jahren unser Zusammenleben prägt und bestimmt.

Freiheit ist Geschenk und Verpflichtung zugleich, und dies im Blick auf den Umgang mit unserer Vergangenheit, unsrer Gegenwart und der Zukunft.

Ein weiterer wichtiger Begriff wurde bereits einige Jahrzehnte vor dem großen Philosophen der Freiheit geprägt. Bereits im Jahr 1713 forderte der Oberberghauptmann Carl von Carlowitz in seinem Werk „Ökonomische Waldkultur“, dass in Zukunft auch um der nachfolgenden Generationen willen immer nur so viel Holz geschlagen werden solle, wie durch planvolle Aufforstung, durch Säen und Pflanzen wieder nachwachsen könne. Von Anfang an stand ökologische Nachhaltigkeit immer im Zusammenhang mit wirtschaftlich-ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit.

Das, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, gilt es in den anstehenden 20ger Jahren genau in diesem Zusammenhang durchzubuchstabieren – auch hier in Filderstadt.

Ja, wir Freien Wähler haben in den letzten Jahren in diesem Feld dazugelernt.

Ja, wir Freien Wähler haben früher den einen oder anderen Schwerpunkt gesetzt.

Ja, wir Freien Wähler haben umgesteuert. Sich für ein solches Umsteuern zu schämen, dafür gibt es nun wahrlich keinen Grund – im Gegenteil.

Wer die Signale der letzten Jahre richtig deutet, weiß, wie anfällig unser blauer Planet geworden ist. Wer die Augen nicht verschließt vor den Dürre- und Hitzeperioden, vor dem eklatanten Wassermangel in den Sommermonaten, vor den zunehmenden Unwettern – auch hier in Filderstadt, der muss aus unsrer Sicht umsteuern, und zwar nachhaltig und sofort.

Filderstadt als Gutes-Klima-Stadt gestalten, deshalb das Thema unsrer Rede zum Doppelhaushalt 2020/21.

Wir wissen wohl: nachhaltige Politik bedeutet auch Verzicht. Und – so einer unsrer Nachhaltigkeitsanträge – eine bewusste Prioritätensetzung dessen, was wir in näherer Zukunft tun und lassen. Freiheit ist eben Freiheit von und Freiheit zu. Nachhaltigkeit darf sich nicht auf einen Wochentag beschränken, an dem es um die Zukunft geht. Nachhaltigkeit ist eine Aufgabe für jeden Tag, nur so kann Nachhaltigkeit nachhaltig sein.

Ein Weiter-So kann es in Filderstadt nicht geben. Zu dem wenigen, was begrenzt ist, gehören unsre fruchtbaren Ackerböden, die schützenswerten Streuobstwiesen und die wenige Naturlandschaft, die noch geblieben ist. Und wer heute, in nicht ganz schlechten wirtschaftlichen Zeiten, propagiert die Nachhaltigkeit der Schuldenbremse ohne Wenn und Aber aufzuhebeln, muss sich fragen lassen, wie sozial nachhaltig und generationengerecht eine solche Forderung ist. In allen Bereichen von Nachhaltigkeit darf das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden.

Ja, wir brauchen neuen Wohnraum, doch bitte erst auf bereits erschlossenem Grund. Dafür gilt es sozial verträgliche Verfahren zu entwickeln, die die Nachbarschaft bewusst mit einbezieht. Und dabei müssen private Investoren und die Stadt zum Wohl der Wohnungssuchenden zusammenarbeiten – ohne falsche ideologische Alternative.

Ja, wir brauchen eine starke Wirtschaft, doch lassen Sie uns erst die vorhandenen Potentiale nutzen und Aussiedlungen aus dem Innenbereich mit klaren Auflagen verbinden, auch was eine nachhaltige Arbeitsplatzsicherheit betrifft.

Ja, wir brauchen starke Bildungseinrichtungen, aber nicht im Klein-Klein, sondern in einer nachhaltigen Konzeption über einzelne Standorte und Sonderinteressen hinaus.

Ja, wir brauchen attraktive Freizeitangebote, aber nicht alternativ einen Sport- und einen Bürgerpark, sondern eine nachhaltige Lösung aus einem Guss an einem Standort, der nicht ganz neu gefunden werden muss. Vorschläge liegen vor und sollten nun auch umgesetzt werden.

Ja, wir brauchen einen besseren Öffentlichen Nahverkehr, wir brauchen ein Ende des täglichen Verkehrschaos auf der B 27, aber bitte nicht mit überteuerten Kurzstrecken oder zusätzlichen Fahrstreifen, ohne zuvor einen Verkehrsabfluss zu garantieren.

 

 

Nachhaltigkeit ist nicht billig zu haben. Aber auch nicht mit billigen Argumenten oder widersprüchlichen Argumentationsketten zu bekämpfen. Beides begegnet uns Freien Wählern immer wieder – nicht nur in Leserbriefspalten.

„Frei denken und leben“ – das wollen wir Freie Wähler auch im Jahr 2020. Dass ein solches freies Denken nicht frei ist von Konflikten, nicht frei vom Ringen um den besten Weg, zeigen auch die über 250 Jahre Geschichte, seitdem dieses Motto entstanden ist. Und wie umstritten Nachhaltigkeitsprinzipien sind, darauf weisen die 300 Jahre hin, seitdem dieser Leitgedanke entstanden ist.

Beide, Nachhaltigkeit und Freiheit, sind bis heute bedroht. Und doch lohnt es sich, sich dafür in aller Freiheit und Nachhaltigkeit einzusetzen. Denn es gibt keine Alternative dazu, weder für Deutschland, noch für Filderstadt noch weltweit.

Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, haben uns bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr als stärkste Fraktion mit hohem Stimmenzuwachs wieder ein hohes Maß an Vertrauen geschenkt und an Verantwortung übertragen. Helfen Sie mit, dass wir dieser gemeinsam mit Ihnen gerecht werden können.

Wir sind froh, dass in Filderstadt mit der Verwaltungsspitze und zwischen den Fraktionen – bei allen Meinungsunterschieden – ein gutes Klima herrscht. Das soll aus unsrer Sicht auch im Jahr 2020 so bleiben. Denn nur gemeinsam können wir die Gegenwart und Zukunft meistern, nachhaltig, frei denkend und lebend.

In diesem Sinn – in aller Freiheit Ihnen, uns allen ein nachhaltig gutes neues Jahr 2020.

Stefan Hermann, Fraktionsvorsitzender Freie Wähler Filderstadt

 

 

 

 

 


8. Januar 2020

Klimawandel in der Region. Vortrag beim Neujahrsempfang der Freien Wähler Filderstadt

„Klimawandel in der Region“, über dieses Thema referierte Thilo Streck, Professor für Biogeophysik an der Uni Hohenheim, beim sehr gut besuchten Neujahrsempfang der Freien Wähler Filderstadt e.V. im Bürgerzentrum in Bernhausen.

Zunächst erläuterte er die verschiedenen Bemessungsgrundlagen für die Szenarien-Modelle, mit denen Aussagen für die Zukunft halbwegs genau getroffen werden sollen. Die Modelle wurden in den letzten Jahrzehnten genauer, da man das Bemessungsraster immer weiter verkleinern kann, zurzeit liegt es bei 12 x 12 Quadratkilometer. Aber die Fehlerquote kann bei den Klimasimulationen der Zukunft mitunter immer noch bei fast 50 Prozent liegen. Berechnet werden Modelle wie „Weiter so“ oder „Klimaszenario“.

 

 

 

Dennoch lassen sich einige Aussagen treffen, wenn auch nicht bis ins kleinste Detail. Bei den Klimasimulationen gibt es in  den Regionen Deutschlands keine krassen Unterschiede.
– Die Frosttage werden in der Region abnehmen, bis zu 50 Tage weniger im Jahr 2080.
– Die Hitzetage mit über 30 Grad werden zunehmen.
– Im Sommer werden die Niederschläge geringer und  seltener, Dürreperioden werden häufiger und länger.
– Im Winter nehmen dafür Starkregenereignisse zu. Es fällt mehr Regen in kürzerer Zeit. Der Wasserkreislauf wird intensiver mit mehr Hagelstürmen und Starkregen.
– Das Klima wird flexibler, heftiger und unberechenbarer.

 

 

 

Längere Trockenzeiten wirken sich bei den guten Filderböden nicht ganz so dramatisch aus wie zum Beispiel in Brandenburg, da der hiesige  Lösboden Wasser sehr gut speichern kann. Dennoch wird die Landnutzung und die Bodennutzung in der Zukunft auf den Klimawandel reagieren müssen, zum Beispiel indem andere Pflanzen angebaut werden.

Hedy G. Barth-Rößler, Stv. Vors. Stadtverband Freie Wähler Filderstadt e.V.

 


2. Januar 2020

Neujahrsempfang der Freien Wähler Filderstadt am Dienstag, 7.1. 2020 ab 18.30 Bürgerzentrum Filderstadt-Bernhausen

Stadtverband und Fraktion der Freien Wähler Filderstadt e.V. laden Sie herzlich ein zum Neujahrsempfang am Dienstag, 7. Januar, ab 18.30 Uhr im Bürgerzentrum in Filderstadt-Bernhausen. Nach einem Gläschen Sekt und der obligatorischen Begrüßung spricht Thilo Streck, Professor für Biogeophysik an der Uni Hohenheim, zum Thema „Klimawandel in der Region“. Da der Klimawandel das beherrschende Thema unserer Zeit ist, manchmal aber auch etwas überhitzt diskutiert wird, möchten wir gerne die Wissenschaft zu Wort kommen lassen. Um das Gehörte dann besser verdauen zu können, servieren wir anschließend selbstgemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat, garniert mit interessanten Tischgesprächen und untermalt mit flotter Hintergrundmusik. Wir freuen uns auf Sie und anregende Gespräche.
Hedy G. Barth-Rößler, Stv. Vors. Stadtverband Freie Wähler Filderstadt e.V.