Archive: Juli 2018

27. Juli 2018

Herma investiert 100 Millionen Euro in seine Zukunft in Filderstadt

Der Stadtverband der Freien Wähler Filderstadt hat zum Firmenbesuch bei Herma eingeladen und sich über den großen Zuspruch in der Bürgerschaft gefreut. Zukunft für den weltweit agierenden Technologiekonzern Herma heißt Filderstadt. Herma beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter/innen, davon zukünftig 900 Mitarbeiter/innen in Filderstadt, und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 342 Millionen Euro. Die Anzahl der Mitarbeiter wird auch noch weiter anwachsen. Das Unternehmen, das in der vierten Generation in Familienbesitz ist, investiert 100 Millionen Euro in den Ausbau des Standortes, das ist die größte Investition der Firmengeschichte. Der Spezialist für Selbstklebe- und  Etikettiertechnik wird seine Fertigungskapazitäten am Standort ausbauen. Es entsteht ein weiteres Beschichtungswerk für Haftmaterial, das bedeutet eine 50-prozentige Erweiterung der Beschichtungskapazität. Weiterhin wird die wohl weltweit modernste Fertigungslinie für Etikettiermaschinen entstehen. Das bisherige LKW-Aufkommen von derzeit rund 80 LKWs pro Tag wird in Zukunft auf ca. 120-160 LKWs ansteigen. Daher der Wunsch der Firma, einen Teil der Fabrikstraße in das Firmengelände zu integrieren, um den externen und internen Verkehr aufzunehmen. Im Gegenzug will die Firma die Rainäckerstraße, die im Besitz von Herma ist, ausbauen. Der Gemeinderat wird darüber zu entscheiden haben. Geschäftsführer Sven Schneller betonte, dass Herma die Transparenz zur Bürger- und Nachbarschaft wichtig ist und er jederzeit zum Dialog bereit ist. Josef Iral, Projektleiter Bauen, erläuterte den Masterplan des Ausbaus: „Wir bauen zurzeit passgenau, das was wir brauchen.“ Der Masterplan blickt weit in die Zukunft, das heißt in die nächsten Jahrzehnte. Steigt der Bedarf, kann an den Gebäuden jederzeit angebaut werden. Wir bedanken uns bei Sven Schneller und Josef Iral für die aufschlussreiche Führung und offene Diskussion.

 


19. Juli 2018

Auto auf Abruf – Stadt der Zukunft – Mobilität der Zukunft

Wir schreiben das Jahr 2050, in den endlichen Weiten des Stuttgarter Raums: Seilbahnen durchqueren die Lüfte, in den Fußgängerzonen steigen Menschen in die selbstfahrenden Hop-on/off Busse, die überall halten und alle zehn Minuten zirkulieren. Ein junger Mann sitzt im Straßencafé und ordert über eine App seinen Car-to-go, der ihn in 5 Minuten abholen wird. Das selbstlernende Parkleitsystem verteilt die parkenden Autos platzsparend auf die freien Plätze. Im selbstfahrenden Auto liest ein Mann seine Mails. Vereinzelt zieht eine Drohne oder ein Premium-Lufttaxi am Horizont vorbei. So könnte die Stadt der Zukunft aussehen. Alles noch ganz weit weg? Mitnichten! Die Zukunft hat begonnen. Die Zukunftsforscherin Prof. Dr. Marianne Rees von der Daimler AG zeigt uns in ihrem Vortrag in der Filderhalle in L.-E., dass die Forscher, Techniker und Entwickler die Zukunftsplattform betreten haben – und das nicht nur im gedanklich grenzensprengenden Silicon Valley in Kalifornien.
Autos stehen 90 Prozent der Zeit. Ist das sinnvoll? Wann kommt das autonome Fahren? Im Car-Sharing-Bereich lässt sich das autonome Fahren am ehesten umsetzen. Vielleicht schon 2030. Vielleicht gibt es dann blaue Spuren für autonome Autos wie heute Busspuren. Entscheidend für den Durchbruch des autonomen Fahrens wird die Bezahlbarkeit sein. Je mehr autonome Fahrzeuge und je weniger menschliche Steuerung, desto höher die Sicherheit.
Die Schlagworte sind „smart“, Vernetzung und künstliche Intelligenz. Die smarte Stadt verfügt über alle Daten, die in alle Netze gespeist sind. Dann können die Systeme durch Sammeln von Erfahrungen selbstständig lernen. Smarte Ampeln optimieren den Verkehrsfluss. Das System (die künstliche Intelligenz) erkennt die Bildung eines Staus schon, bevor er wirklich entsteht und leitet den Verkehr um.
Zukunftsforscherin Rees begibt sich nicht auf die Suche nach technischen Möglichkeiten, sondern begleitet den technischen Fortschritt des Automobiles/Lkw/ Busse usw und dessen soziale, moralische und ethische Aspekte und Fragestellungen. Werden Taxifahrer überflüssig? Wie sehen die neuen Jobs der Zukunft aus? Fest steht: die Ansprüche an das Ausbildungs- und Bildungssystem werden immer weiter steigen.
Die Zukunft mag manchmal verwirrend, beängstigend, gar erschreckend sein, aber sie ist auch faszinierend. Was ist machbar? Die erste Eisenbahn, das erste Flugzeug, der erste Computer … Wir stehen vor einer digitalen Revolution, die die industrielle Revolution weit in den Schatten stellen wird. Die Technikgläubigkeit schützt aber nicht vor den begleitenden sozialen, moralischen und ethischen Fragen. Machen wir vorläufig in unseren Gedanken mobil …
Das Bild stammt aus dem Vortrag von Prof. Reeb und wirft einen Blick auf ein mögliches smartes Stuttgart in der Zukunft. Der Vortrag wurde organisiert von den Freien Wählern in L.-E. und vom Bildungswerk für Kommunalpolitik.

 


16. Juli 2018

Bodenschutz ist kein Nebenthema!

„Jeder Quadratmeter fruchtbarer Boden, der hier im Filderraum zerstört wird, führt zu einer intensiveren Nutzung an anderer Stelle mit allen negativen Folgen. Schlimmstenfalls hat dies globale Auswirkungen, weil Lebensmittel importiert werden müssen, die an anderer Stelle Not lindern könnten“.Mit diesem Worten unterstrich Freie Wähler Fraktionsvorsitzender Stefan Hermann bei der Veranstaltung der Schutzgemeinschaft Filder das dringende Anliegen, beim anstehenden Flächennutzungsplan einen weiteren Flächenfraß zu verhindern.

Dass es offenbar bei der Region Stuttgart ein Gutachten zur Weiterentwicklung der Fildern im Blick auf wirtschaftliche Belange gibt, das bisher geheim behandelt wird, ist ein Skandal. Wie sollen vor Ort Flächennutzungspläne entwickelt werden, wenn hier nicht mit offenen Karten gespielt wird?

Wir Freie Wähler haben deshalb mehrere Anträge gestellt, die auf unserer Homepage nachzulesen sind: Erst wenn alle Pläne auf dem Tisch liegen und in der Diskussion des Flächennutzungsplans berücksichtigt werden können, macht eine weitere Diskussion überhaupt Sinn. Dies betrifft auch den Flächenverzehr durch den Ausbau der B 27.

Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit sind wichtige Ziele unsrer Kommunalpolitik. Dazu gehört auch das Gebot, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Dafür treten wir Freie Wähler mit aller Entschiedenheit ein. Alle anderen Fragen, beispielsweise die Schaffung neuen Wohnraums und notwendiger Gewerbeflächen können mit intelligenten Lösungen dennoch gut bewältigt werden.

Wir unterstützen ausdrücklich die Unterschriftenaktion der Schutzgemeinschaft Filder für eine gesetzliche Regelung, die den fruchtbaren Boden schützt!

 


6. Juli 2018

Erhöhung der Kindergartengebühren in Filderstadt

Zur besseren Transparenz von Entscheidungen begründen wir, die Fraktion der  Freien Wähler Filderstadt, weshalb wir einer Erhöhung der Kindergartengebühren im Filderstädter Gemeinderat zugestimmt haben:

Die Stadt Filderstadt hat den Bereich der Kindertagesstätten in den letzten Jahren mit hohen Investitionen kontinuierlich ausgebaut und trotz eines leergefegten Personalmarktes für eine deutliche Qualitätsverbesserung gesorgt. Dass hierbei immer wieder auch Versorgungslücken entstanden sind, ist dem bundesweiten Personalmangel geschuldet.

In den letzten Jahrzehnten ist der Gemeinderat den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände gefolgt, die eine regelmäßige Erhöhung der Beiträge vorsehen – nachdem die Stadt einmal  keine Anpassung vorgenommen hatte, musste später eine deutlichere Erhöhung umgesetzt werden. Es muss unbedingt verhindert werden, dass dies nochmals geschieht.

Wir Freien Wähler haben uns in der Haushaltsrede für eine deutliche Anpassung der Ermäßigungen durch Familienpass A und B eingesetzt, wodurch Familien mit geringerem Einkommen deutlich auch bei den Kindergartenbeiträgen entlastet werden.

Es ist höchst befremdlich, dass Parteien, die während ihrer Regierungs(mit)beteiligung in Bund und Land dies nicht umgesetzt haben, auf kommunaler Ebene immer wieder fordern, der Besuch der Kindertagesstätte müsse kostenfrei gestellt werden.

Wir Freie Wähler werden uns auch künftig für eine qualitativ hochwertige und im Blick auf die Beiträge verlässliche Politik im Bereich der Kindertagesstätten einsetzen. Filderstadt muss sich in diesem Bereich nicht verstecken, und auch andere Bereiche warten auf weitere Investitionen. Dazu stehen wir, auch wenn Äußerungen gegen Preissteigerungen selbstredend besser ankommen mögen.